Risikofaktoren im Wohnbereich
Mikroorganismen: Schimmelpilze, Hefepilze und Bakterien
Exzessive Wärmedämmung, Wärmeschutzfenster, Verwendung nicht hygroskopischer und nicht diffusionsfähiger Baustoffe, Wärmebrücken u.v.a. Baumängel, fehlende Abdichtung gegen Grundwasser, undichte Rohrleitungen, falsche Möblierung (keine Luftzirkulation zwischen Wand und Möbeln), falsches Lüftungsverhalten der Bewohner: In mehr als der Hälfte der heimischen Haushalte regiert der Schimmel. Einige Mikroorganismen-Arten können direkt selbst schwere Krankheitsbilder verursachen, andere durch abgegebene Stoffwechselprodukte (Mykotoxine) oder Sporen. Lungeninfektionen, Bronchitis, Asthma, Mykosen bis hin zu Krebs können ausgelöst werden.

Wohnklima
wird reguliert durch Temperatur, Luftzufuhr und –feuchte, elektrische und magnetische Wellen bzw. Felder (siehe unten), sowie eine Vielzahl weiterer Faktoren. Diese Einzelaspekte beeinflussen sich wechselseitig und werden ihrerseits geprägt von Baustoffen, Bauart, Installation, Heizung, Möblierung und dem regionalen Makroklima am Standort der Wohnung. Es resultiert ein hochkomplexes System, von dem Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen in seinem Wohnumfeld maßgeblich abhängen. Die negativen Einflüsse überwiegen in der Praxis eindeutig und lassen sich nicht auf feuchte Wandbereiche reduzieren. Man findet kaum noch ein Haus mit gesundem Wohnklima. Weithin unbemerkt von Politik und Qualitätsmedien hat sich hier eine „Klimakatastrophe“ entwickelt, die diesen Namen tatsächlich verdient.
Elektrosmog
Die Elektrifizierung unserer Wohnungen nimmt durch wachsende Ansprüche an Informationstechniken, Haushalts- und Unterhaltungselektronik ständig zu. In einem „zeitgemäßen“ Familienwohnhaus sind heute etwa 1000 m Leitungen für elektrotechnische Anwendungen verbaut. Dass wir auf diese Weise unsere Wohnräume mit unterschiedlichen Arten von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern bzw. Wellen belasten, entzieht sich der direkten Wahrnehmung durch unsere Sinnesorgane.
Nur mit aufwändiger Messtechnik kann dieser Elektrosmog erfasst und beurteilt werden. Die einzelnen Feldarten werden durch unterschiedliche Quellen verursacht und unterscheiden sich dementsprechend in ihren physikalischen Eigenschaften und ihrem Ausbreitungsverhalten. Eine fachgerechte Messung erfordert daher für jede Feldart eigene Messgeräte.
Elektrische Felder
Niederfrequente Wechselfelder entstehen durch Wechselspannung z. B. in Kabeln und Steckdosen der Hausinstallation, Geräten, Frei- und Hochspannungsleitungen.
Elektrische Gleichfelder („Elektrostatik“) entstehen durch Aufladung von Kunststoffoberflächen (Möbel), synthetischen Teppichen und Gardinen, Stofftieren und Bildschirmen.
Magnetfelder
Niederfrequente Wechselfelder entstehen durch Wechselstrom in Motoren/Geräten und ihren Zuleitungen, Erdleitungen, Hochspannungsleitungen, Trafostationen, Bahntrassen.
Magnetische Gleichfelder entstehen z. B. durch Metallteile in Betten (Federkernmatratze!), Betonarmierungen, Stahlträger bzw. Gleichstrom von Straßenbahn oder Photovoltaikanlagen.
Hochfrequente elektromagnetische Wellen
werden verursacht durch Sendestationen für Mobilfunk, Richtfunk, Radar, DECT-Schnurlostelefone, W-LAN, Mikrowellenherd etc. Besonders kritisch ist gepulste Strahlung zu bewerten (z. B. DECT-Schnurlostelefone, Mobilfunk, W-LAN).

Luftschadstoffe
Die Luft in modernen Wohnräumen kann durch hunderte verschiedene Schadstoffe vergiftet werden, die unterschiedlichen Substanzgruppen angehören. Nicht selten werden extreme Konzentrationen folgender Verbindungen nachgewiesen:
Formaldehyd entweicht u.a. aus Spanplatten (80 % der in Deutschland vermarkteten Möbel bestehen aus Spanplatten) oder PVC-Weichschaumtapeten. Amine, Aromaten, Glykole, Halogenkohlenwasserstoffe, Isocyanate, Phenole u.v.a. leicht flüchtige Stoffe dampfen aus Bodenbelägen, Dämmstoffen, Farben, Klebern, Montageschäumen, "Holzwerkstoffen", Beschichtungen und Putzmitteln.
Biozide
töten nicht nur Insekten und Pilze in Holz, Teppichen und Sitzmöbelbezügen (textil oder Leder), sondern belasten auch die menschliche Gesundheit. Synthetische Insektizide gegen Hausungeziefer (siehe unten) enthalten i.d.R. Nervengifte wie Pyrethroide oder Chlorpyrifos, die auch beim Menschen zu schweren und langanhaltenden Vergiftungserscheinungen führen. Diese Gifte sind meist schwerflüchtig, nur langsam abbaubar und können in Wohnungen, in denen sie mit Spraydosen großflächig verteilt wurden, noch nach Jahren nachgewiesen werden.
PVC-Weichmacher (meist Phthalate)
werden seit den 60er-Jahren eingesetzt, um Kunststoff formbar zu machen, z. B. in Bodenbelägen, Kabelummantelungen, Dach-Abdichtungsbahnen, Kinderspielzeug und Lebensmittelverpackungen.
Schwermetalle u.a. anorganische Schadstoffe
finden sich z. B. in Farben, Glasuren und PVC-Sanitärrohren. In Wohnhäusern häufig anzutreffende Vertreter sind Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Quecksilber.
Asbest und künstliche Mineralfasern
Asbest ist ein Sammelbegriff für natürlich vorkommende, verfilzte Mineralfasern, die aufgrund ihrer Eigenschaften (chemisch sehr stabil, nicht brennbar, hohe Isolierfähigkeit und Zugfestigkeit) bis Mitte der 90-er Jahre in der Größenordnung von Millionen Tonnen in der Wohnumwelt und in Haushaltsgeräten verbaut wurden. Viele Häuser sind heute noch immer mit Dachplatten oder Außenwandverkleidungen aus Asbest ausgestattet.
Die eindeutig krebsauslösenden Asbestfasern können eingeatmet werden und sind dann im Körper nur sehr schwer im Laufe von Jahrzehnten abbaubar. Dem größten Risiko sind Bautätige und Bewohner bei unsachgemäßen Sanierungen ausgesetzt. Die Bearbeitung von Asbestmaterialien (bohren, schleifen, sägen) sollte generell unterbleiben.
Als Ersatzwerkstoffe für Asbest haben sich im Laufe der Jahre die künstlichen Mineralfasern etabliert. Das sind zumeist Mineralwollen, wie Stein- und Glaswolle, die zur Wärmedämmung und Schallisolierung verwendet werden. Aufgrund ihrer Struktur besitzen sie nicht entfernt das hohe pathogene Potential von Asbestfasern, stellen aber durch ihren teilweise hohen Kupfer- oder Arsengehalt dennoch ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar. Eine vermehrte Exposition sollte jedenfalls auch bei diesen Werkstoffen vermieden werden, zumal nicht ausgeschlossen werden kann, dass beim Zerbrechen von künstlichen Mineralfasern auch Fragmente entstehen, die ähnlich kritische Abmessungen wie Asbest aufweisen und bis in die Lungenbläschen gelangen können.
Holzschutzmittel (besser: Holzgifte)
machen aus einem der gesündesten Baustoffe giftigen Sondermüll. Auf chemische Imprägnierung könnte bei konsequent angewandtem baulichen Holzschutz in vielen Fällen verzichtet werden. Die meisten Holzschädlinge bzw. ihre Larven können ohnehin in trockenem verbauten Holz nicht überleben (Ausnahmen: Hausbock, Holzwurm, Hausschwamm).
Dennoch wurden hochtoxische Phenol- und Chlorverbindungen (wie DDT, PCP, Lindan), Teerölpräparate (Carbolineum) oder Arsen bis in die 1990er Jahre hemmungslos eingesetzt. Obwohl heute praktisch überall verboten, werden uns diese Altlasten in Dachbalken und anderen Hölzern noch über viele Jahre in bedenklichen Konzentrationen erhalten bleiben. Viele Menschen leiden unter den Spätfolgen – aufwändige Sanierung oder Teilabriss von Gebäuden ist mitunter nicht zu umgehen.
Die derzeit eingesetzten Ersatzstoffe (Fluoride, Chromverbindungen, Dichlofluanid, Deltamethrin, Permethrin) sind wissenschaftlich weniger intensiv untersucht, aber deshalb nicht unbedingt harmloser als ihre Vorgänger!
Hausungeziefer
kommt nicht nur in sanierungsbedürftigen Altbauten vor. In städtischen Gebieten übersteigt die Einwohnerzahl der Ratten die des Menschen üblicherweise um ein Vielfaches. Neben Ratten und Mäusen treten vor allem Insekten und Spinnentiere als Hausschädlinge in Erscheinung: Schaben, Heimchen, Ameisen, Wanzen, Läuse, Kleidermotten, Stechmücken, Taubenzecken, Silberfischchen u.v.a. können in größerer Anzahl zum hygienischen Problem werden, denn sie übertragen Krankheits- und Fäulniskeime (Bakterien, Viren, Pilze) sowie Wurmeier auf Lebensmittel und den Menschen.
Allergien, Asthma und Bronchitis werden oft von Hausstaubmilben verursacht, die sich besonders gut unter Teppichen mit Fußbodenheizung oder im feuchtwarmen Bettklima entwickeln. Hochgerechnete Stichproben lassen in deutschen Betten nicht selten jeweils zehntausende Milben vermuten. Die Zahl ihrer allergenen Kotbällchen liegt noch um Zehnerpotenzen höher.
Radioaktivität, Radon
Kritisch erhöhte radioaktive Strahlendosen sind in der Wohnumgebung die Ausnahme. Als Quellen kommen in Frage: Baumasse, Steine, Fliesen, glasierte Keramikgegenstände, Antiquitäten, Mineralien, Bodenstrahlung.
Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlicherweise im Erdreich vorkommt, durch Verwerfungen und Risse an die Oberfläche gelangt und dann durch undichte Stellen in Keller bzw. Bodenplatte (Kabelkanäle, Rohrführungen) ins Haus einströmen kann. Der Radongehalt des geologischen Untergrunds erreicht im Erzgebirge vielerorts Spitzenwerte!
Radon kann aber auch im Haus selbst, z.B. durch radioaktive Baustoffe entstehen. Kritisch sind u.a. Chemiegips, Hüttenstein oder bestimmte Schlackenstoffe und Schüttungen die zur Dämmung in älteren Böden und Decken verwendet wurden.
Trinkwasserqualität
Die Qualität des über die öffentliche zentrale Trinkwasserversorgung zur Verfügung gestellten Wassers entspricht in der Regel den geltenden Grenzwerten. Die Verantwortlichkeit der Wasserversorgungsunternehmen endet jedoch am Hauswasserzähler. In den nachgeschalteten Abschnitten der Hausinstallation beginnen die Probleme: Bakterien, Keime, und eine Vielzahl von Schadstoffen können das Wasser ungenießbar machen.
Legionellen vermehren sich in 25-50 °C warmem Wasser explosionsartig. Einatmen von Bakterien-verseuchtem Wasserdampf (Risiko: Duschen, Luftbefeuchter, Klimaanlagen) kann v.a. für ältere Menschen lebensgefährlich werden (Pneumonie).
Saures Wasser (pH unter 6,5 – im Erzgebirge und Vorland nicht unüblich!) löst Schwermetalle aus der Hauswasserleitung heraus. Besonders kritisch in Häusern, die vor 1973 errichtet wurden – hier finden sich ggf. noch Bleirohre, die gem. Trinkwasserverordnung zum 01.12.2013 ersetzt werden müssten (im Idealfall durch V4A Edelstahlrohre).
Bei gesundheitlichen Beschwerden lassen Sie die Konzentrationen von Nitrat (wird vom Menschen zu krebserregenden Nitrosaminen verstoffwechselt), Blei, Cadmium, Kupfer, Zink, Eisen, Chlor, Uran, Arsen, PAK, Hormonen, Medikamentenrückständen/Antibiotika, Pestiziden und Bakterien analysieren!
Vermeiden Sie das Speichern von erwärmtem Trinkwasser und die Stagnation großer Wassermengen in Leitungen. Vorsicht mit Wassernachbehandlungsgeräten (Enthärter, Filter, Wasserbelebung) - Pflege und Wartung fristgerecht durchführen!
Bei der Nutzung von Eigenversorgungsanlagen / Brunnen für die Trinkwassergewinnung besteht sehr oft dringender Handlungsbedarf, um Gesundheitsgefährdungen zu vermeiden.
Lärm, inadäquate Lichtverhältnisse und Farbgestaltung
Lärm bedeutet Schallwellen, Infra- und Ultraschall, Schwingung und Vibration. Lärmgewöhnung ist ein Trugschluss. Das Gehör ist ständig aktiv, auch im Tiefschlaf. Lärm verursacht eine Vielzahl vegetativer Reaktionen, löst Nervosität und Anspannung aus.
Licht ist für den Menschen lebenswichtige Energie in Form elektromagnetischer Schwingungen. Für die Wirkung des Lichts auf den Organismus sind drei Kriterien bedeutsam: Rhythmus – Intensität – Qualität (spektrale Zusammensetzung). Kunstlicht unterscheidet sich in genau diesen Punkten vom Sonnenlicht. Der moderne Mensch, der 90 % seiner Lebenszeit in geschlossenen Räumen verbringt, bezahlt mit Immunsuppression, Störungen des Biorhythmus, Depressionen etc. - „Wo die Sonne nicht hinkommt, kommt der Arzt hin.“ (Altes Sprichwort)
Ziel ist also, in umbaute Räume möglichst viel Tageslicht einzulassen. Kunstlicht sollte dem natürlichen Licht weitestgehend entsprechen und den individuellen menschlichen Bedürfnissen optimal angepasst werden (intelligentes Lichtdesign). Dies ist am ehesten mit der konventionellen Glühlampe oder Halogenlampen zu erreichen. Entgegen der EU-Propaganda sind herkömmliche Energiesparlampen hierzu die schlechteste Alternative.
„Das Licht, dieses Urphänomen der Welt, offenbart uns in den Farben den Geist und die lebendige Seele dieser Welt.“ (Johannes Itten)
Farben haben direkte – nicht nur psychosomatische Wirkungen - auf den menschlichen Körper und dessen Organe.
Die feinfühlige Beziehung zu Farben ist den meisten Menschen aber leider verloren gegangen. Wenn ein Raum oder ein Gebäude farblich gestaltet werden soll, entsteht statt der notwendigen Harmonie, Ruhe, Freundlichkeit und Orientierungshilfe nicht selten Chaos und Kitsch („Farbterror“.)
Sparsam sollten schwarz, weiß, grau und violett verwendet werden. Auch mit grellen, starken, allzu bunten Farben ist in der Wohnumwelt Vorsicht geboten. Sie können zu nervöser, stressartiger Belastung mit all ihren Folgen führen.
Nicht zuletzt beeinflussen Farben spürbar die Wärmespeicherung und –strahlung von Wänden und der Wohnungseinrichtung.
Geologische Störzonen
entstehen durch terrestrische Verwerfungen, Spalten oder Wasseradern. Diese Strukturen im Bodengrund verursachen Änderungen der natürlichen radioaktiven Erdstrahlung und des Magnetfelds der Erde. Solche Abweichungen sind oberirdisch messbar. Baubiologen verwenden empfindliche physikalische Messgeräte (Szintillationszähler, Magnetometer), um Reizzonen zu detektieren.
Rutengehen (Radiästhesie) zum Aufspüren von Wasseradern und Störzonen hat eine 2000 Jahre alte Tradition und ist in vielen Kulturen als Kunst gepflegt worden. Leider ist das Rutenphänomen durch unseriöse Dienstleister und den Verkauf von „Entstörgeräten“ in Misskredit geraten. Das sollte jedoch nicht dazu führen, dieses pauschal zu bezweifeln oder zu verdammen.
Auch die etablierten Naturwissenschaften akzeptieren heute, dass der Einfluss von Erdstrahlen auf Lebewesen standortabhängig ist und biologische Wirkungen entfaltet. Dies ist Teil der irdischen Realität. Ein Haus oder zumindest der Schlafplatz sollte sich deshalb nicht im Bereich von geologischen Störzonen befinden.
